Liebe Koboldfreunde

 

Ich werde immer wieder Geschichten hochladen, die ich selbst nicht erlebt habe. Die Kobolde haben mir immer wieder erzählt. Diese Geschichten sind genauso wahr, wie die Geschichten, die ich selbst erlebt habe.

 

 

Ein Kobold der Bücher findet, bevor sie verloren sind

Von Danie Safran

 

 

  Libri ging einer nicht so alltäglichen Beschäftigung nach. Also sie wäre schon alltäglich, wenn er einfach Bücher sammeln würde. ABER er wollte keine Bücher die er einfach kaufen konnte. Ihm war es wichtig Bücher zu finden bevor sie verloren wurden. Ihr könntet nun denken er sei ein Bücher Detektiv. NEIN!!! Wenn man ganz genau sein wollte, könnte man ihn einen Bücher Dieb nennen. Libri selber sagt von dazu, dass er aus Büchern die volle Wertschöpfung heraushole.

  Ich würde sagen, dass Libri Menschen nicht mag UND er auch kein Geld der Menschen besitzt. Also unter dem Strich denke ich, dass Libri in einem Dilemma feststeckt. Er mag die Menschen nicht, also er kann nicht wirklich sagen, dass er Menschenbücher ger habe.

  In seiner Baumhöhle ist jede Wand voller Bücher. Was heisst jede Wand, jede Ecke, auch unter jedem Möbel, dem Tisch, dem Stuhl, dem Schrank darunter, darüber, darin.

  Libri «findet» seine Bücher, aus begreiflichen Gründen, meist in der Nacht. Er ist immer mit einem Holzwagen unterwegs. Libri selber sagt, dass er die Bücher lieber in Ruhe finden möchte und deshalb nachts unterwegs ist. Am meisten freue er sich, wenn er ein wahres Schnäppchen „findet.“

  Jeden Abend zieht er sich unauffällig, der Gegend angepasst, an. Heute zieht er sehr dunkle Kleider an, was er eigentlich immer tut. Eben angepasst für die Nacht. So gegen 23:00 geht er los. Wie immer hat er seinen Leiterwagen dabei. Eine Laterne ist natürlich am Wagen befestigt, es kann ja sonst nachts seinen Heimweg nicht erkennen. Er versucht so leise wie möglich zu sein.

  Als er zuhause aufbricht muss er noch nicht vorsichtig sein, weil um diese Zeit eh niemand mehr im Wald ist. Aber jetzt kommt langsam das Dorf in Sicht, und das heisst ab jetzt absolute Aufmerksamkeit und Stille.

  Am Dorfrand schaut er sich genau um. Ah dort geht in einem Haus gerade das Licht an. Er vermutet, dass jemand gerade erst nachhause gekommen ist. Das wiederum bedeutet, er musst damit rechnen, dass noch jemand nach draussen sein könnte, oder jemand könnte nach draussen schauen. Libri setze sich auf seinen Wagen und machte das was er meist machte, er wartet bis Ruhe einkehrt.

  Endlich geht bei diesem Nachzügler auch das Licht aus. Dieser Nachzügler ist  für eh nicht interessant, denn er hat fast keine Bücher. Beim Weiterschleichen hört er seinen Wagen leise quietschen. Er dachte sich das muss ich zuhause sofort ölen. Also weiter ganz, ganz langsam damit es nicht quietschte. Gleich um die Ecke steht sein Lieblingshaus. Im Parterre leben Leseratten und alles ist dunkel. Super alle sind schon in Bett. Das Parterre ist für ihn super, weil er seinen Wagen mit in die Wohnung nehmen kann, so ist es ihm möglich mehr Bücher, also die noch nicht verloren sind, zu finden.

 

Kobolde haben eine eigene Technik um Türen zu öffnen, die, wie ihr sicher versteht, nicht weiter erläutert werden können.

 

  Libri geht also in die Wohnung und schaut sich nach noch nicht verlorenen Bücher   um. Ooooh hier sieht es aus wie in einem Lager für noch nicht verlorene Bücher. Libri liest fürs Leben gerne Krimis, Fantasy und Science-Fiction und hier gibt es viele davon. Also muss er erst sortieren. Das Buch hat er schon gelesen, also schon wieder als gefunden zurückgebracht, und Das auch.

  Ah! Der Inhalt dieses Buches ist nach seinem Geschmack. Ein Buch über Elfen, die liest er gerne, weil die Menschen keine Ahnung haben wer, was, wie usw. Elfen sind.  Libri kennt ein paar Halbelfen die sich krumm lachen, wenn er ihnen aus diesen Büchern vorliest. Dieses Buch sieht sehr vielversrechend aus. Er sucht noch ein wenig herum, fand aber kein verlorenes Buch mehr. Er will gerade ein anderes noch nicht vermisstes Buch aus dem Regal nehmen.

  Doch stopp!!!! Eine Zimmertür geht auf und er ist noch nicht draussen. Am besten ist einfach stehen bleiben, ohne sich zu bewegen. Ah Die Tochter, sie geht halb schlafend zur Toilette ganz knapp an ihm vorbei. Libri hat schon Angst sie würde sein Herzklopfen hören. Selbst wenn sie sich umgeschaut hätte, wäre er nicht gesehen worden, er hatte ja die dunklen Tarnkleider an. Das war knapp. So jetzt ganz leise raus.

  Er ist erleichtert als er aus dem Dorf draussen ist. Natürlich besteht immer die Möglichkeit, dass er gesehen wird. Aber das macht auch den Reiz aus. Libri ist für einen Kobold sehr wagemutig. Er kann nur noch denken, hoffentlich hat mein Wagen keine Spuren in der Wohnung hinterlassen. Manchmal muss er, bevor er eine Wohnung verlässt, noch Spuren beseitigen, so nennt er es. Wir würden schlicht putzen sagen. Weil er Angst hat, dass die Tochter ihn dabei erwischen könnte, lässt er es bleiben.

  Zuhause angekommen macht er zuerst Feuer in seiner Haus-Bodenhöhle-Holzhütte. Dann zieht er den Wagen hinein und nimmt sein heute gefundenes Buch heraus. Zwar nur ein Buch, aber was für Eins. Eines das für unterhaltsame Tage sorgen wird. Für heute hat er genug getan. Er geht ins Bett und schläft sofort ein.

 

Jetzt habe ich Zeit um euch von Libris Haus zu erzählen. Sein Haus ist für uns Menschen kaum zu sehen, selbst wenn wir wüssten wo wir suchen sollten. Es steht bei einem grossen Findling der an einen Baum anlehnte und dass mitten im Wald.   Ich sah sein Haus nur, weil er es mir gezeigt hatte. Davon erzähle ich ein anderes Mal.

  Also sein Haus sieht von aussen klein, nein sogar winzig aus. Aber innen glaube ich in einer Halle zu sein. Der Raum ist sehr gemütlich. Hinten ein Kamin, rechts ein kleines Wohnabteil, links sein Bett, dazwischen der Esstisch, vorne beim Eingang ein kleines Fenster und davor ein Schreibtisch. UND überall Bücher. Manche haben einen grünen Punkt, manche einen orangen Punkt, oder auch blaue Punkte und wieder andere einen roten Punkt, deren Sinn mir nicht bekannt ist. Mit diesen Büchern überall sieht es recht ordentlich bei ihm aus, so richtig gemütlich.

  Es gibt im ganzen Raum nur ein Bild. Darauf ist eine Frau, die ein kleines Koboldkind auf den Armen trägt und darunter stand in sehr feiner Schrift:


                                                                

 

 

Ich weiss nicht wer darauf abgebildet ist und ich weiss auch nicht was die Schrift bedeutet. Ich weiss nur Libri liebt dieses Bild. So jetzt lassen wir Libri schlafen und warten den Morgen ab.

 Am folgenden Morgen wacht Libri wie meist zu früh auf. Er stellt sich, in Gedanken nochmal die Bücherwand vom vorigen Abend vor. Er spricht leise mit sich,   

  „ich mache immer wieder den gleichen Fehler. Sobald ich ein noch nicht verlorenes Buch gefunden habe, muss ich gleich, vor Ort, darin herum schmökern. Dabei sollte ich mich zuerst umsehen, ob es andere noch nicht verlorene Bücher im Regal hat. Jetzt muss ich nochmals in diese Wohnung. Nur weil ich dieses Elfenbuch so interessant fand, vergas ich mich noch weiter umzusehen. Die Tochter hätte mich wohl gesehen, wenn ich noch beim Regal gestanden hätte.“

Er hat schlicht Glück gehabt. Er murmelt noch lang herum. Er muss noch die Räder seines Wagens ölen. Das Quietschen könnte ihm sonst gefährlich werden.

  Am Tag erledigt Libri dass was alle Kobolde so am Tag erledigen. Er geht auf Nahrungssuche, ja richtig Nahrungssuche.x1 Heute hat er Glück. Am Anfang seines Weges findet er Pilze, etwas weiter vorn Nüsse und diese Beeren dürften einen feinen Nachtisch geben. Er hat gestern Nacht auf dem Heimweg noch die kleine Sahneschüssel, welche die die alte Bäuerin für die jungen Kätzchen bereitstellt, in die kleine Flasche, die er immer dabeihat, umgefüllt. Und glaubt jetzt nicht,

dass er diese Sahne gefunden hat bevor sie jemand vermisst hätte. Nein hier sprach Libri ganz klar von Diebstahl mit verringerter Härte.

Er braucht noch trockenes Holz, damit er es warm hat. Bald muss er auch wieder getrocknetes Gras in sein Heim schaffen. Er fühlt damit seine Matratze und dichtete damit auch das Dach und die Mauerritzen ab.

  Am Nachmittag geht Libri Richtung Dorf, genauer an den Dorfrand. Dort steht eine alte Scheune. Diese Scheune ist eine wahre Fundgrube. Dort lagern alte, kaputte, ausgemusterte Geräte. Irgendetwas fand er dort immer. Er steigt gerade die Leiter hinauf um nachzusehen, ob er etwas nicht mehr Gebrauchtes, man beachte nicht gestohlenes, mitnehmen könnte. Als er oben angekommen ist, hörte er draussen wie zwei Menschen sich unterhalten. Jetzt hat er aber Glück, dass er schon oben ist. Denn die Scheune hat fast keine Wände.   

  Ah, die alte Frau mit einem Kind.

  „Komm kleines, holen wir die Bohnenstangen und schaffen sie nachhause.“

  „Schau Großmutter, die kleinen Kätzchen sind uns gefolgt.“

  „Ach du liebe Güte,“ meint die alte Frau,

  „die laufen mir schon den ganzen Tag nach. Gerade so als hätten sie gestern Abend nichts zum Schlabbern bekommen. Dabei habe ich ihnen gestern eine grosse Portion Sahne gegeben.“

  „Großmutter, sie sind doch im Wachstum, da wollen sie doch immer mehr zu fressen.“

  „Ja mein Kind da hast du wohl recht. Ich werde ihnen gekochten Reis hinstellen. Und ich werde ihn nicht mehr draussen, sondern in der Küche auf den Boden stellen. Ich vermute, dass sich auch andere Kätzchen davon bedienen.“

   Dabei schaut sie hinauf, so dass Libri das Gefühl hat, sie schaue ihm direkt ins Gesicht. Er glaubt zwar nicht, dass sie ihn gesehen, oder bemerkt hat.  Libri denkt‚ Reis habe ich auch gern.‘

  ‚Am liebsten hätte er gerufen‚‘ gekochten Reis UND dazu Rahm‘ das wäre perfekt.‘

  Sobald die Beiden weg waren, stöbert Libri weiter in der Scheune herum Er findet alte, kurze Bretter und ein kleines altes, rostiges Sägeblatt. Aus den Brettern will er noch ein Bücherregal bauen.

  Ihr denkt jetzt vielleicht er hätte keinen Platz für ein zusätzliches Regal, aber Libri findet immer Platz für ein Bücherregal.  

  Das Sägeblatt könnte er vom Rost befreien, wieder geradebiegen und schleifen, dann wäre dieses Sägeblatt ein gutes Werkzeug. Solche Beutezüge nennte er Beschaffung. Wenn etwas nicht mehr Gebrauchtes, sowie vergessenes, von ihm mitgenommen wird, ist das kein Diebstahl.

  Wie ihr seht, hat Libri eine großzügige Auslegung mit dem Wort Diebstahl. Nicht dass ihr jetzt denkt er sei ein schlechter Kobold.  Er ist fast jeden Tag, äh Nacht, im Dorf und lauscht immer was die Menschen hinter den Türen sprechen.

  So hörte er einmal, dass ein Bauer seinen Tabakbeutel sucht. Als Libri Das hört, denkt er, es wäre wohl besser, wenn er den Beutel wieder zurückbringt.

  Neben Büchern liebt Libri nichts mehr, als draussen zu sitzen und ein Pfeifchen zu rauchen. In der einen Hand ein gutes Buch und in der Anderen eine Pfeife. So könnte er sein Leben bis zum Ende aller Tage verbringen.

  Natürlich bringt er den Tabaksbeutel zurück. Er legte ihn auf den Fenstersims, da würde der Bauer vermutlich denken, dass er ihn dort vergessen hat.

  Am folgenden Abend hört Libri wie der Bauer zu seiner Frau sagt.

  „Das ist schon eigenartig, dass ich den Tabakbeutel auf dem Fenstersims nicht gesehen habe. Was solls, ich habe ihn ja wieder.“

 Libri schmunzelt, er hat den Beutel natürlich nicht auf dem Sims vergessen, der Bauer hatte den Beutel hinter dem Stall verloren. Für Libri gibt es strenge Regeln was er behalten, finden, brauchen konnte, ob alt oder neu.

   Als Libri am Abend ins Dorf schleicht und auskundschaftet wo Bücher gefunden werden könnten, denkt er an die Kätzchen. Er wird ihnen nie mehr alles wegnehmen. Nur ein wenig, oder vielleicht ein bisschen mehr als nur ein wenig. Heute Abend ist in fast allen Häusern noch Licht. Das ist nicht so schlimm, dann geht er einfach wieder einmal in die Schulbibliothek.

 Er wundert sich, dass viele Kinder gern in die Schule gehen. Bei den meisten Büchern in der Bibliothek steht nichts drin, was ein Kobold, oder Menschenkind wissen müsste. Für Libri ist klar, dass man aus Erlebtem genug lernen kann.

 

  Jeder weiss, wenn es regnet, dass man dann nass wird

  wenn man die Hand ins Feuer hält, dass man sie dann verbrennt

  wer zu lange in die Sonne schaut kann sich die Augen verderben

  nass im Wind zu sein. macht krank.x2

 

  Libri denkt wozu sollte man Algebra, Latein, usw. aus Büchern lernen. Deshalb bereitet es ihm eine diabolische Freude diese Bücher in den Regalen zu vertauschen. Das machte ihm so viel Spass, dass er manchmal ohne ein gefundenes Buch nach Hause geht.

  Heute jedoch bringt er ein gefundenes Buch zurück. Er kichert, weil das die Bibliothekarin besonders verwirrte Sie fandet schon intensiv nach dem säumigen Schüler, der das Buch nicht pünktlich abgegeben hat.

  Kobolde, insbesondere Libri, bringen gern Unordnung in das Leben der Menschen. Bevor er jedoch geht, schaute er noch schnell im Abfalleimer nach kleinen, verbrauchten Bleistiften.

Diese Bleistiftstummel werfen die Bibliothekarin, auch die Schüler und die Lehrer, weg. Dabei kann man diese Stummel noch gut brauchen. Zumindest für Kobolde sind sie perfekt.

  Kobolde haben zwar gefühlte Riesenhände, aber das täuscht. Ihre Hände sind  klobig, aber kurze Finger. Heute macht er grosse Beute, 11 Stummel, das heisst für ihn für zwei Monate Schreibstifte. Nicht dass er viel schreibt, aber das tägliche Festhalten von seinen fast Begegnungen mit Menschen, sowie gehörtes, musste er, wie jeder Kobold, in einem Tagebuch notieren.

  Kobolde treffen sich alle 50 Jahre zu einer Konferenz, aus jeder Region muss mindestens ein Kobold daran teilnehmen. Es gibt allerdings in den meisten Fällen auch nur einen Kobold in der jeweiligen Region. Früher war die Treffen alle 100 Jahre, aber die Welt veränderte sich für Kobolde so schnell, dass sie sich alle 50 Jahre treffen müssen. Kobolde sind nicht gesellig. Die einzige Ausnahme ist wenn in das Alter der Familiengründung kommen.x3

  Zurück zu Libri. Er steckt die Stifte ein und nimmt im Vorbeigehen noch eine schöne Kugel mit. Das würde niemand merken, es sind so viele Kugeln, dass es gar nicht auffällt. Zur Sicherheit verstreut er noch ein paar auf dem Boden.

  Zuhause notiert er jeweils was er von den Menschen mitbekommen hat.

z.B. gestern,

             Wie schon früher beobachtet, habe ich heute wahrgenommen, dass es bei den      

             Menschen Veränderungen gibt. Früher hätte ein Bauer seinen Tabaksbeutel  

             nicht lange gesucht, sondern einen neuen gekauft.

oder heute,

            Ich war heute in der Bibliothek der schule und schaute mich nicht lange nach   

            Büchern um. Trotzdem bemerkte ich weniger Neuzugänge.

 Er liest noch eine paar Seiten aus der Elfengeschichte, er schläft mit dem Kopf auf dem Buch, ein.

   Eines nachts schleicht er wieder ins Dorf. Weil alles so ruhig ist und in fast keinem Haus Licht brennt, ausser in der Schule, im grossen Saal. Libri denkt heute haben die Menschen eine Festivität, oder eine Versammlung. Das sind gute Voraussetzungen für seine Tour de trouver, so nennt er sein Finden der  noch nicht verlorenen Dinge.

  Er will gerade in ein Haus hinein um Bücher zu „finden“, als er Stimmen hört.

   „Nein geh du zuerst hinein, ich passe hier auf.“

  „Immer schickst du mich als ersten hinein. Ich muss immer schauen ob wirklich niemand da ist.“

  „Jetzt ha dich nicht so. Ich habe alles auskundschaftet.“

  „hmmm…mghm.“

  Libri denkt, seit wann sind hier andere Kobolde unterwegs. Er war doch immer der einzige in dieser Gegend gewesen. Ob die wohl auch auf Bücher aus sind, fragt er sich.

  Er schleicht näher und sieht sofort, dass es keine Kobolde sind. Es scheinen eher zwei Einbrecher zu sein. Und zwar RICHTIGE Einbrecher. Die Beiden sind auf Raub aus. Keine normale Beschaffung.

  Er überlegte wie er das verhindern kann. Er macht Lärm, so als ob ein Mensch unterwegs sei.

  „Hast du das gehört. Lass uns abhauen.“

   „Jetzt sei nicht eine solche Memme. Nichts ist los, vielleicht eine Katze, sonst nichts.“

  Da musste Libri sich etwas Effektvolleres ausdenken. Er sprach mit verstellter Stimme:

  „Komm doch noch auf ein Bier herein.“

  „Ja du hast recht. So ein Schlummerbecher kann nicht schaden.“

 Er klimpert noch mit seinen Schlüsseln und trampelt heftig herum.

 „Hast du das gehört,“ flüstert der Eine, worauf der Andere sagte,

  „ja hauen wir ab. Lass alles so wie es war. Wir haben in diesem Dorf noch eine grössere Sache vor, da wäre es nicht gut, wenn sie bemerken würden, dass Diebe im Dorf unterwegs sind.“ 

 So geschieht es auch. Die Beiden schlichen aus dem Haus und rennen aus dem Dorf. Libri hat zwar niemanden dem er von seiner Heldentat erzählen kann, aber er klopft sich selber auf die Schulter und sag zu sich‚

`ich bin zwar klein und doch ich kann ich einen richtigen Diebstahl verhindern.`Ja darauf kann er wirklich stolz sein. Diese beiden bösen Buben hat er zur Aufgabe ihres Tuns gebracht.

  Wie ihr sehen könnt hat Libri strenge Regeln. Diebstahl „schweres Verbrechen“ und Beschaffung „minderes Verbrechen“.

Nach diesem Abendteuer geht er nicht auf die Suche nach noch nicht Verlorenem. Die beiden Diebe gehen im lang nicht aus dem Kopf. Was haben die Beiden noch vor im Dorf. Welche grössere Sache meinen sie wohl. Das nächste Mal würde er vielleicht nicht zur Stelle sein um es zu verhindern.

   Es ist nicht so, dass ihn Menschendinge wirklich interessieren, wenn jedoch ein Diebstahl oder noch schlimmeres passieren würde, wäre auch sein Leben davon betroffen. Er könnte nachts nicht mehr so oft im Dorf unterwegs sein. Die Menschen würden dann viel aufmerksamer sein und ihre Umgebung mehr beobachten.  

  Er glaubt auch nicht, dass er dann noch Sachen durcheinanderbringen und anderen Unfug mit den Menschen treiben könnte. Für s‘Erste ist er dem Kobold- Schöpfer dankbar, dass nichts passiert ist. In den folgenden Tagen geht Libri den Dingen nach denen er immer nachgeht. Die beiden Diebe vergisst er mit der Zeit.

  Jeder Kobold muss im Alter von 100 Jahren sein Elternhaus verlassen und sich für eine Gegend entscheiden, in der er den Rest seines Lebens verbringen will.x4

 Als Libri sich in dieser Gegend niederlies, war das Dorf noch relativ klein.  

Jetzt veränderte sich so viel, deshalb hat er viel Neues auszukundschaften im Dorf.

 Als Libri wieder in seinem geheizten Zuhause sitzt, schreibt er sofort in sein Tagebuch, was er festgestellt hat.

 

1.      Die Menschen verändern sich im Moment so sehr, dass ich gar nicht weiss wo ich anfangen soll. Also zuerst zu meiner Begegnung mit Dieben. Noch nie seit ich denken kann, wurde in diesem Dorf etwas gestohlen. Nun vielleicht verminderte Beschaffung gab es h i e ..  u n d ..  d a.

 

2.      Dieses kleine Dorf verändert sich extrem. Gefühlt 1000 Neuzugänge gibt es. Es kennt nicht mehr jeder jeden. Als ich hier vor100 Jahren ankam war das Dorf noch idyllisch und verschlafen. Jetzt gibt es hier sogar, mitten im Dorf, ein Einkaufszentrum, nicht riesig, aber doch prägend. Plötzlich sind die Bewohner nicht nur im Gasthaus, oder zu Hause, am Kaffee trinken. NEIN sie stehen vor den Lebensmittelgeschäften und trinken, essen dort etwas. Die Menschen benehmen sich immer komischer.

 

  Libri geht noch viel durch den Kopf. Er weiss schon weshalb er die Menschen meidet. Alles was ihnen unbekannt oder fremd ist, lehnen sie erst einmal ab. Das weiss nicht nur er, nein auch Kobolde aus allen anderen Regionen, bemerken das.

 

  Für ihn war es kein Problem sich unerkannt zu bewegen. Aber es gibt Kobolde für die es nicht so leicht ist.x5 Er ist froh, dass die Koboldversammlung in 3 Jahren ist. Im Umgang mit den Menschen müssen neue Regeln getroffen werden. Oder sie müssen sich noch tiefer in den Wäldern und Bergen verstecken.

   Obwohl Kobolde zu den ältesten Völker der Erde gehören und ausserordentlich klug waren, haben sie schon oft stürmische Zeiten erlebt.  Libri nimmt sich vor noch besser auf die Menschen zu achten, zu hören was sie sagen, zu sehen was sie tun und zu guter Letzt auch noch zu spüren was vorgeht.

 Jetzt aber Schluss mit der trüben Stimmung. Er muss noch Kraut suchen für seine Pfeife. Ein Kobold, der nicht richtig Schmauchen kann, ist kein richtiger Kobold. Es gibt in der Nähe auch Kraut zum Schneiden, aber er pflückt zuerst das Kraut, das am Weitesten weg ist, so kann er in dringenden Fällen auf das Kraut in der Nähe zurückgreifen. Er sitzt noch lange draussen und sinniert über die Welt, die Kobolde und die Menschen nach.

 

  Libri kann die Menschen mögen oder nicht, es führte trotzdem kein Weg daran vorbei, dass er auf vieles der Menschen angewiesen ist. Früher stellten die Kobolde alles selber her. Nun das können sie auch jetzt noch, es gibt vieles das von den Menschen besser ist, das muss Libri zugeben.

  Natürlich kann er, anstatt Bleistifte, wieder selbst hergestellte Kohlestifte benutzen. Auch zu essen würde er genug finden, wenn auch vieles der Menschen besser ist, was er öffentlich niemals zugeben würde. Es gibt Dinge, die sie verlernt haben. Papier können sie auch selber herstellen, aber es ist eine so zum  Kobold-himmel-schreiend schlechte Qualität, dass es niemand mehr benutzen will. Was Libri auf keinen Fall mehr missen will, ist der wunderbar, weiche, bequeme Stoff, den die Menschen produzieren. Es ist immer ein besonderer Tag, wenn er weggeworfenen Stoff findet, ein Hemd, oder einen Schal den jemand im Wald vergessen, verloren hat.

     

                     

                       Ja nicht alles von den Menschen ist schlecht!!!!!

 

 

  Als die Tage kürzer und kälter werden, hat Libri die Diebe schon längst vergessen. Bis er eines nachts, im Frühling, Feuerschein in einiger Entfernung, im Wald, sieht. Kobolde sind sehr neugierig, darum schleicht er sofort in die Nähe des Feuers. Dort angekommen sieht er die zwei Diebe, die neben einem Zelt, am Feuer sitzen Er schleicht näher heran und hört den Beiden zu.

 

   „Das wird unser bester Coup. Wir werden so richtig absahnen und für die nächsten Jahre ausgesorgt haben.“

 „Hoffen wir nur, dass alles gut geht.“

  „Jetzt mach nicht schon wieder einen auf Panik. Diesen Raub habe ich gut geplant, da kann nichts schiefgehen.“

 „Wann wollen wir loslegen?“

  „Ich muss nur noch auskundschaften, wann wir am besten zuschlagen. Wenn die Bank noch offen ist, oder besser, wenn sie geschlossen hat. Früher war das einfachen, man hatte das ganze Wochenende Zeit. Aber jetzt haben die Banken fast Tag und Nacht geöffnet,“

  „Wirklich?“

  „Nein du Hirni. Natürlich nachts nicht. Aber mir diesen blöden Geldautomaten hat es Tag und Nacht Leute da das Geld aus dem Automaten ziehen.“

 „Und warum ziehen dann wir nicht einfach das Geld aus dem Automaten?

  „cherhwürgmm . . . . . . .“

 

  Aha!!! Diese bösen Buben haben es auf die Bank abgesehen. Zum Glück hat er die Absichten der Diebe früh genug herausgefunden. Er schleicht leise wieder zurück.

  Er fängt sofort an zu planen, wie er das verhindern kann. Das ist eine Herausforderung ganz nach Libris Geschmack.

 

  Am Morgen ist er schon früh auf den Beinen um nach den Dieben Ausschau zu halten. Wir er es gedacht hat, schlafen die Beiden fast den ganzen Morgen in ihrem Zelt. Umso besser, wenn sie lange schlafen, dann haben sie nur den Nachmittag zur Verfügung um die Bank auszukundschaften, was Libri wiederum mehr Zeit lässt sich darauf vorzubereiten.

  Ein guter Freund hatte Libri erzählt, wie er einmal viele (Spezial)-Krautrauchende Trunkenbold aus dem Wald vertrieben hatte. Es würde jetzt zu weit führen euch davon zu erzählen. Nur so viel, Kobolde können sehr erfinderisch sein. Diesen Koboldfreund traf er wirklich oft, so alle 10 Jahre bestimmt.x6

  Ganz kann Libri die kreativen Ideen von seinem Freund nicht übernehmen, trotzdem sind sie recht hilfreich.x7

  Ein paar brauchbare Ideen sind schon darunter. Sein grösstes Problem ist natürlich, dass er sich den Menschen nicht zeigen darf. Er machte eine Bestandsaufnahme von seinem Hab und Gut. Was kann er eventuell gebrauchen?

Also mal sehen,

 

·       Die Bücher

·       1 kleiner Kochtopf

·       1 grosse Pfanne

·       1 kg Kartoffeln

·       3 Karotten

·       Getrocknete Minze für ein Jahr

·       Getrocknete Kräuter, hhmmm wieviel… genug

·       Getrocknete Beeren, viel zu wenig

·       Getrocknete Äpfel

·       Frisches Obst, gefunden beim Förster im Garten

·       Etwas Reis, den er bei der alten Bäuerin „gefunden“ hatte

·       Getrocknete Pilze bis zum Herbst reichend, wenn er sparsam damit umging

·       Einen kleinen Topf Salz

·       Pfefferkörner

·       Getrocknete Blumen, zur Verschönerung seines Heimes

·       2 Wasserflaschen aus Glas, 1 L, 1,5 L

·       47 Glasmurmeln

·       5 Säcke, 1 Grosser, 1 Mittlerer, 2 Kleine

·       1 zu kleines Fass Bier

·       1 Eimer

·       1 Wagen

·       Hammer

·       Feile

·       Säge

·       Nägel

·       3 Büchsen

·       Kleider

·       Holzbretter in allen Grössen und Längen

·       Feuerholz, getrocknetes, sowie nasses

·       Zunder

·       Geschirr, also 1 Löffel, 2 Gabeln, 2 Messer, 1 Schöpfkelle, 1ganzer Teller, 1 Teller gesprungen, 2 Tassen, 1 Messingkrug (ausser die Bücher, seinem wertvollsten Besitz, (obwohl die meisten Bücher ihm gar nicht gehörten),

·       1 Laterne

·       1 Sturmlaterne

·       11 Kerzenstummel

·       1 L Lampen Öl

·       2 Stricke

·       1 dickes Seil

·       2 wohlriechende Seifen

·       Viele kleine, gefundene Seifen

·       2 grosse Kerzen

·       1 Pfeife

·       Pfeifenkraut

·       Ein Koboldgeigex8

·       Reis, war zwar schon gestrichen, könnte aber eventuell noch Verwendung finden

 

  Nein das bringt nichts, wenn er alles erfasst kann er ja doch das Meiste nicht brauchen. Er streicht alles durch, was auf der Liste für seine Zwecke ungeeignet ist. Es ist noch lange nicht alles erfasst was er besitzt. Er ist völlig überrascht was für einen Reichtum er bei sich gelagert hat. Ja er kann sagen er ist reich.

  Er überlegte was er noch braucht, oder beschaffen muss. Zuerst muss er einen Plan haben, wie will er sich und die Menschen vor den Dieben schützen. Es muss etwas sein, dass die Diebe in die Flucht schlägt.

  Nein das ist nicht die richtige Lösung, so können sie ja wiederkommen. Also brauchteer etwas das die Menschen auf die Diebe aufmerksam macht, so dass es zu einer Festnahme der Diebe kommt.

  Es kann sicher nicht schaden den Dieben weiter zuzuhören, vielleicht sprechen sie über ihren Plan, dann kann er viel besser darauf reagieren und sein Vorgehen  besser planen.

  Libri ist unterwegs zum Lager der Diebe. Dort angekommen kann er gerade noch sehen, dass die Beiden auf dem Weg ins Dorf sind. Libri glaubt nicht, dass sie schon auf Raubzug aus sind. Er hat ja gehört, dass sie erst noch alles ausbaldowern müssen. Er schleicht ihnen hinterher. Bei dem Lärm den sie machen müsste das ganze Dorf auf sie aufmerksam werden. Nein eher nicht, die Menschen sind sich diesen Lärm gewohnt.

   Libri denkt, dass er Wurzelhupf tanzen könnte und die Diebe würden ihn nicht bemerken. x9 Er geht so nah hinter ihnen, dass er jedes Wort verstehen kann.

 

  „Du hälst jetzt am besten die Schnauze und tust was ich die sage. Und hör auf so nervös herumzuhampeln.“

 „Das letzte Mal habe ich auf dich gehört und das hat uns 3 Jahre Knast gebracht. Ich wollte dir nur sagen, dass wir diesmal 100% sicher sein sollten, bevor wir hier einbrechen.“

  „Das letzte Mal hat alles geklappt bis du ja unbedingt deinen Kopf an einem Balken stossen musstest. Du hast so gejammert, dass ein Toter davon wach geworden wäre.“

 „Das hat aber auch wirklich weh getan.“

  „Diese Mal ist es auch keine Bäckerei, sondern eine Bank. Wenn du nicht gerade unter einen Tisch kriechst, solltest du dir auch nirgends den Kopf stossen können. Und jetzt sei still.“

 

Libri bleibt ihnen dicht auf den Fersen. Im Dorf angekommen, schleichen die beiden Diebe von Haus zu Haus, bis sie die Bank erreicht haben.

 

  „Heute Mittag habe ich hier einen Kugelschreiber gekauft.“

 „Wozu einen Kugelschreiber? Den brauchen wir doch nicht für den Bruch.   Oder willst du ihnen etwas aufschreiben?“

  „Hmmrrrr….. Nein aber da es im Gebäude eine Papeterie gibt, musste ich doch irgendetwas kaufen, damit nicht auffällt, dass ich mich hier so richtig umschaue. Morgen gehe ich unter einem Vorwand an den Bankschalter und erkundige mich wie ich mein Geld am besten anlegen könnte.“

 „Aber du hast ja gar kein Geld das du anlegen könntest.“

  „Ich e r k u n d i g e mich ja auch nur, damit ich mich in der Bank umsehen kann, ohne dass es auffällt. Und jetzt sei endlich still.“

 

 Libri hat genug gehört. Er muss an den Beiden dranbleiben. Er hat auch schon die Eine oder andere Idee wie er den Dieben die Suppe versalzen könnte. Ja das sah so aus, als könnte er eine Menge Spaß haben. Libri beeilt sich auf dem Heimweg. Er kann es fast nicht erwarten loszulegen.

  Er geht seine Liste nochmals durch,

 

 Pfanne, Pfefferkörner, Glasmurmeln, Säcke, Hammer, Nägel, Büchsen, Holzbretter, Zunder, Geschirr, Stricke, Seife, Koboldgeige.

 

  Das ist schon einiges, das er einsetzen kann. Morgen Abend will er selber die Bank nach Schwachstellen für seine Verteidigung absuchen. Er legt sich voll

Vorfreude ins Bett und schläft schnell ein.

   Er träumt von einer Tapferkeits Auszeichnung und jeder Kobold, ob er ihn kennt oder nicht, klopft ihm auf die Schulter. Jeder will ihm ein Bier ausgeben und sein Name wurde in die Ruhmestafel der Kobolde gemeisselt.

 Er wacht vom Geräusch des Regens auf. Immer noch lächelnd in Vorfreude auf seine Ehrungen, die ihm zuteilwerden würden, wenn er die Diebe erfolgreich stellen konnte. Er schlich wieder zu den Dieben um zu sehen wie weit sie in ihrem Vorhaben schon gekommen waren.

 

 Die Beiden streien sich.

 „Warum können wir nicht schon heute die Bank ausrauben? Jeden Tag den wir länger hier im Wald sind, könnten wir entdeckt werden.“

  „Also, du kannst gut kochen, du kannst auch gut gehorchen, was du nicht kannst, ist denken. Ich muss erst alles genau ausbaldowert haben um einen sicher Plan zu entwerfen. Ich geh jetzt in die Bank, wie gestern besprochen, sehe unter einem Vorwand alles genau an. Wenn ich zurück bin möchte ich etwas essen und nicht schon wieder Rührei.“

Und als er weg war,

 „Du kannst gut kochen, aber du kannst nicht denken, blablabla. ABER!! in den Knast kam ich trotzdem mit dir.“

 

  Wieder in seinem Heim denkt Libri, dass auch er seine Vorbereitungen treffen muss. Er macht sich daran die Sachen zusammenstellen, knoten, legen, füllen, stopfen, und…und…und…… wieder alles auseinandernehmen und von vorne anfangen.   

   Als er endlich fertig ist, schaut er alles an und ist zufrieden mit dem was er sieht.

  Am späten Abend schleicht er zur Erkundigung in Dorf und schaut sich beim Bankgebäude genau um. Alles ist so wie er es sich gedacht hat. Ja das müsste klappen. Er drückt jede Hausklingel die er sieht. Er zerdrückt bei fast jedem Haus, auf Fenstersims stehende Blumen. Vor einem Lebensmittelgeschäft macht er möglichst viel durcheinander. Und zu guter Letzt rüttelt er noch an ein paar Fensterläden. Er ist zufrieden mit sich. Er hofft, dass seine Vorarbeit seine Wirkung zeigen wird

.

  Wieder im Wald geht er sicherheitshalber nochmals bei den Dieben vorbei, um eventuell neues zu erfahren.

 

  „Wir werden in drei Tagen losschlagen.“

 „Warum nicht sofort?“

  „Weil sie sich in der Bank vielleicht noch an mich erinnern könnten. In ein paar Tagen bin ich nur noch irgendein Kunde.“

 „Aber das spielt doch keine Rolle, wir haben die Bank dann ja schon  

 ausgeraubt.“ 

   „Ich weiss nicht warum ich mich mit einem solchen Deppen wie dir abgebe. Wenn wir die Bank ausgeraubt haben, wird es sofort eine Grossfandung nach verdächtigen geben. Wenn sie mich bis dann aber schon vergessen haben, spielt ihre Grossfandung für uns keine Rolle mehr. Wir sind dann normale, unauffällige Bürger. Hast du das endlich kapiert?“

 „Ja! Ich bin ja nicht blöd. Ich kann nur nicht schnell denken,“

Ganz leise,

  „Wenn das Denken dein einziges Problem wäre . . .  .“

 

  Also hat Libri noch zwei Nächte um die Dorfbewohner achtsamer zu machen. Er reibt sich die Hände und geht seine Planung nochmals minutiös durch. In dieser Nacht träumt Libri nicht von Ehrungen. Nein im Gegenteil, er träumt von all dem, das schiefgehen könnte. Und das ist nicht wenig. Er wacht noch in den frühen Morgenstunden auf. Draussen ist es noch dunkel. Er ist nicht mehr so sicher, ob alles klappen wird. Dieser Traum hat ihm auch viele Schwachstellen seines Planes aufgezeigt, er weist ein paar unvorhersehbare Details auf, die alles zum Scheitern bringen kann.

  Er muss sich jetzt darauf verlassen, dass alles gutgehen wird. Wenn das nur nicht so viele „würde, könnte, hätte,“ wären.

  Libri ist zwar immer noch zuversichtlich, dass sein Plan gelingen wird. Er ist sich aber auch bewusst wie wichtig eine gute Vorbereitung ist. Er darf nichts dem Zufall überlassen. Er weiss auch, falls es schiefgeht, sein Leben nie mehr so sein wird wie vorher.  Er stellt Fallen zusammen und stopft, füllt, band, usw. bis er mit der Arbeit zufrieden ist.

  Er stopft seine Pfeife und setztesich vor das Haus. In der einen Hand die Pfeife und der anderen Hand einen gestern „gefundenen“ Apfel. Ja er ist zufrieden mit sich.

  Am späteren Abend schleicht er nochmals ins Dorf. Schon beim ersten Haus findet er etwas das für Verwirrung sorgen wird. Die Besitzer dieses Hauses haben eine kleine Zwergen Stadt im Garten aufgestellt (lachhaft). Er weiss aber auch, dass diese Stadt der ganze Stolz des Besitzers ist.

  Beim Dorfbrunnen setzt er ein „Zwergen Kind“ auf den Rand, bei einem Lebensmittel Geschäft, stellt er einen Zwerg mit Schubkarre auf den Kaffeetisch. Bei einem anderen Lebensmittel Geschäft, legt er ein paar Zwergen Kinder in die Blumenampeln. Beim Bäcker drapiert er einen Blumenstrauss vor die Tür, den er am anderen Ende des Dorfes aus einem Garten gepflückt hat. Und zu guter Letzt, stellt er einen ganzen Zug vor die Bank. Der Zug gehörte einem ehemaligen Bahnarbeiter. Natürlich kein echter Zug, oder stopp, ein richtiger Zug ist es schon, einfach sehr viel kleiner. Schon auf dem Heimweg sieht er noch einen Blumentopf auf dem Fenstersims. Er nimmt ihn vorsichtig herunter und platziert ihn auf dem Boden, nimmt Erde daraus und verstreut sie rundherum. Jetzt ist er zufrieden. Morgen würde er noch einmal alles durchgehen. Dann muss er seine Vorbereitungen nur noch umsetzen.

 

  Die Nacht vor dem geplanten Raub der Diebe, verlief traumlos. Er wacht ausgeruht auf. Er ist aufgeregt, ziemlich aufgeregt, so dass er gestern Nacht vergessen hat die Milch aus der Katzenschale mitzunehmen, dann trinkt er den Tee halt ohne. Er wäre schon froh, wenn alles vorbei wäre, so dass er wieder sein gewohntes Leben führen kann.

  In dieser Nacht legt er Verstecke für seine Fallen im Dorf an, so dass er, in der nächsten Nacht, die Fallen nur noch installieren muss. Jetzt galt es zu warten.

Die Nacht, also quasi die Nacht der Nächte, bevor es losging, schlief er vor Aufregung schlecht.

  Den Tag verbringt er damit die restlichen Utensilien auf seinen Wagen zu packen und er versucht sich zu entspannen.x10

Er ging nochmals ins Dorf. Er macht noch dies und das um die Dorfbewohner zu ärgern, oder besser gesagt um sie zu sensibilisieren. Natürlich schleicht er auch in dieser Nacht noch zu den Dieben, es könnte ja eine Änderung geben.

Er hört:

 

 „Also langsam bin ich leid hier im Wald zu hausen. Ich möchte endlich wieder ein Bett und ich möchte auch wieder richtiges Essen.“

  „Jaja, das hast du nach morgen Abend alles und noch vieles mehr. Diese Bank wird uns eine lange Zeit in Saus und Braus leben lassen. Da wirst du eine Nacht schon noch überstehen.“

 „Ich freue mich so sehr darauf endlich wieder richtig „dicke“ Geld auszugeben. Ich kaufe meiner Freundin schönen Schmuck, schöne Kleider und gehe mit ihr“…………

  „Halt Stopp! Deine Freundin hat dich verlassen und ist jetzt mit einem Kerl zusammen der sie nicht einfach gehen lassen wird.“

 „Ja schon, aber wenn ich ihr viele Sachen schenke, kommt sie sicher zu mir zurück.“

  „Träum weiter.“

 „Sie wird bestimmt zu mir zurückkommen. Sie liebt mich. Ich konnte ihr vorher nichts bieten.“

 

Libri hat genug gehört.

  Als Libri am Morgen aufsteht frühstückt er ausgiebig.x11 Er schleicht noch in den Hühnerstall am anderen Ende des Dorfes. Dort „findet“ er vier Eier. Mit vier Eiern und dem Speck den er vor ein paar Tagen „fand“, sollte das schon mal ein gutes Frühstück geben. Zum Mittagessen gebratene Kartoffeln mit Speck, eben diesem gefundenen. Und zum Abendessen nimmt er eine Suppe mit Pilzen, Kartoffeln, Karotten und vielen Gewürzen, sowie von seinem kostbaren Salz. SO kann ein Kobold, gut vorbereitet, arbeiten.

  Er kontrolliert sein „Diebe auffliegen lassen“ Material und legt sich nachmittags nochmals ins Bett, damit er auch wirklich in Bestform ist. Natürlich kann er nicht schlafen. Er will gut aus geruht in dieses Abenteuer starten. Da reicht es, ohne wirklich zu schlafen, aber sich trotzdem zu erholen.x12

Jetzt kann er nur noch warten.

  Der Abend ist da, Libri kontrolliert die Ladung auf seinem Wagen, um sicher zu sein, dass nicht scheppert, oder sonst ein Geräusch macht. Zufrieden mit allem, geht er Richtung Scheune am Dorfrand. Dort stellt er seinen Wagen ab und schleicht ins Dorf. Es ist erst Dämmerung, das heisst, er muss sehr vorsichtig sein.

 Im Dorf schaut er in fast jedes Fenster, um zu sehen was die Bewohner machen. Er ist schon so lange in dieser Gegend, er kennt alle Einwohner in diesem Dorf. Der Donnerstag ist der Tag in der Woche, in der die Meisten zuhause sind und auch zuhause bleiben, was wiederum gut für sein Vorhaben ist.

 Er schleicht vorsichtig zu den Verstecken, die er im Dorf angelegt hat. Zuerst am Dorfrand, von dem aus er immer ins Dorf geht, dort kommen vermutlich auch die Diebe vorbei.

  Auf der linken Seite des Dorfeinganges bindet er einen dünnen Strick an den Haselnussstrauch. An diesem Strick hängt er alle seine Büchsen auf. Jetzt aber hopp zum nächsten, versteckten Material. Dieses Versteck liegt auf der anderen Seite des Dorfes, falls die Diebe auf dieser Seite das Dorf verlassen würden, ist er auch hier vorbereitet. Hier bringt er, auf Wadenhöhe eines Menschen, ein dickes Seil an den mächtigen Nussbaum und auf der anderen Seite steht eine Linde, genau so mächtig wie der Nussbaum. Er spannt das Seil ganz straff. Er geht zurück zur Scheune und holt seinen Wagen. Nun zur Bank, denn hier hat er spezielles vor.  

 Er nimmt aus dem Versteck, das unter dem Gebüsch vor der Bank wächst, eine seiner Diebe aufhaltenden Fallen hervor.

  Hier sind die Pfefferkörner mit dem Reis gemischt, sein Besteck, seine Koboldgeige, seine kurzen Holzstangen und die runden Tischbeine. Ja er hat seine Tischbeine geopfert, aber darüber würde er sich später ärgern. Jetzt können die Diebe kommen.

   Libri ist schon klar, dass er sich auf langes Warten einstellen muss. Die Diebe würden warten, bis alle Einwohner schlafen. Libri hatt seine Pfeife mitgenommen und schmaucht gemütlich. Weil er mit sattem Magen besser denken kann, hat er sicherheitshalber ein fast frisches Brot, aus dem Sack mit altem Brot vom Becker stibitzt. x13 Er kann jetzt nur warten bis sich etwas tut, aber das kann noch dauern. Seine Pfeife ist aus und das war auch gut so, sonst hätten die Diebe vielleicht etwas gewittert.

  Libri grinst, als ob Menschen gut riechen könnten. Aber sicher ist sicher. Zum Glück haben die Bauersleute am Rand des Dorfes im Keller noch Apfelsaft gelagert. Und bevor ihr jetzt denkt Libri habe auch Apfelsaft „stibitzt.“ Nein Libri stellt jeden Sommer Walderdbeeren, Himbeeren und Brombeeren vor die Haustür und bezahlt so den Apfelsaft, also NICHT gestohlen. Libri glaubte auch, dass die alte Bäuerin sehr wohl weiss von wem die Beeren kommen, ups das ist wieder eine andere Geschichte. Zurück zum Apfelsaft, der herrlich zu dem Brot und zu dem Käse schmeckt.

  Woher der Käse kommt möchte ich nicht genauer erläutern. Auch wenn Libri eigene Richtlinien im Bezug zu Diebstahl hat, ist dieser Käse nicht einzuordnen in seine Ansichten von Diebstahl. Er macht es sich richtig gemütlich mit seinem „denkanstossenden“ späten Essen.

  Als die Kirchturmuhr Mitternacht schlägt, denkt Libri, jetzt wird es losgehen. Kaum gedacht hört er, für Menschen nicht hörbares, gepolter.

 

  „Jetzt komm schon, wir können hier keine Mitternachtsparty feiern.“

 „Du musst ja auch nicht das ganze Einbruchswerkzeug tragen. Das ist gar nicht so einfach, dabei keinen Lärm zu machen.“

  „Jetzt hör schon auf. So etwas nennt man Arbeitsteilung. Ich baldowere alles heraus und du tust was ich dir sage. KLAR!! Und ab jetzt absolute Ruhe, wir sind fast schon bei der Bank.“

 „Du hast mir noch gar nicht gesagt wie wir vorgehen.“

  „Ich habe bemerkt, dass im 1. Stock ein Fenster nur gekippt ist und die Alarmanlage noch nicht fertig installiert wurde. Das habe ich am Stammtisch vom Elektriker erfahren. Ich habe dir doch gesagt, dass ich alles im Griff habe.“

 „Und wie kommen wir zum 1. Stock hinauf? Daran hast du nicht gedacht.“

  „Doch daran habe ich gedacht. Es stehen überall noch kleine Gerüste herum. So ein Gerüst schieben wir zum besagten Fenster.“

 

  Das machen sie dann auch. Libri kann es kaum glauben, aber es funktioniert. Die Diebe sind in der Bank. Jetzt muss Libri sich sputen. Er hat noch viel zu erledigen.

   Zuerst geht er an den am Wald näherstehenden Dorfeingang. Dort spannt er den Strick, mit den daran gebundenen Büchsen, an den Strauch auf der anderen Seite des Dorfeingangs.

   Schnell an den anderen Dorfrand. Hier kontrolliert er nochmals das Seil, das er gespannt hat.

 Zurück bei der Bank, legt er Fallen unter das Fenster, an dem das Gerüst steht. Jetzt wieder warten bis die Zwei aus der Bank kommen. Das war eine grosse  Geduldsprobe für Login.

 Die Turmuhr schlägt drei Mal. Noch immer ist nichts zu sehen und zu hören von den Dieben. Doch da jetzt tut sich etwas.

 

 „Du hast gesagt wir könnten von diesem Raub monatelang Leben. Wie sollen wir das mit paar Scheinen und dem Klimpergeld denn machen. Das reicht höchstens für die nächsten Tage. Damit kriege ich meine Freundin nicht zurück.“

  „Halt s’Maul. Ich konnte nicht wissen, dass die Bank schon so gut gesichert ist und in den anderen Geschäften so wenig Bargeld hat. Hauen wir ab, bevor uns noch jemand erwischt, und das für die paar Kröten.“

 

 Sie steigen wieder aus dem Fenster, treten auf das Gerüst und Libri zog genau in diesem Moment an dem Strick der das Ausleeren des Eimers auslöste. Im Eimer hat es die von Libri gemahlenen Pfefferkörner, der ganze Staub des Pfefferpulvers fällt auf die Beiden. Libri‘s Plan geht auf. Das Pulver umschwebt die Diebe einen Moment, schon müssen sie niesen und die Augen reiben.

 

 „Ich kann gar nichts sehen. Hatschi, hatschi. Hilf mir! Mich brennen die Augen“

  „Mach nicht so ein Gezeter. Dein Gejammer weckt noch das Dorf. Verdammt! Wer stellt seinen gemahlenen Pfeffer auf das Gerüst?

 

Das war der erste Streich.

 

 Die Diebe laufen um die Bank herum, also eher strauchelen um die Bank. Gerade wollen sie um die Ecke der Bank laufen, da rutschen schon beide aus und fallen der Länge nach hin. Libri hat die kleinen Glaskugeln, welch er in der Schulbibliothek hmm…. „gefunden hatte, gemischt mit den Reiskörnern. Eine tolle Falle.

 

  „Himmelherrgott nochmal! Warum fällst du mir vor die Füsse? AAAhhhh.. was ist denn jetzt passiert? Ouuuu mein Rücken.“

 „Hilf mir, ich kann nicht aufstehen.“

  „Wir müssen hier weg. Es gehen schon fast überall in den Häusern die Lichter an.“

 

Das war der zweite Streich.

 

  Jetzt laufen die Diebe nicht mehr, sie humpeln eher. Wie Libri es vermutet hat, laufen die Beiden Richtung Wald aus dem Dorf. Einige Einwohner sind mittlerweile auf der Strasse. Sie wissen noch nicht was passiert ist, wollten aber dennoch sehen was im Dorf los ist. Kaum sind die Leute vom Dorf vor den Häusern, erzählt jeder was er gehört hatten.

  Jetzt hörten die Leute auf der Strasse ein Geschepper und fas gleichzeitig ein Gespräch.

 

  „Das gibt’s doch nicht. Als wir ins Dorf gekommen sind, war nichts von diesen Hindernissen da.“

und

 „auauau, ich kann nicht aufstehen.“

 

Das war der dritte Streich. 

 

  Die Einwohner laufen in Richtung dieses Gespräches. Der eine Dieb will schon alleine weiter fliehen, doch der Andere hält sich an seinem Bein fest, so dass der Fliehende wohl oder übel seinem Kumpanen helfen muss. Die Dorfbewohner auf der Strasse wissen noch nicht genau woher das Gespräch und die Geräusch kommen.  

  Libri hilft ihnen auf die Sprünge. Damit die Dorfbewohner merken in welche Richtung sie gehen müssen, spielt Libri zum Finale auf.

 

  Er spielt auf der Koboldgeige eine Melodie, die so schrecklich falsch klingt, dass sie in den Ohren wehtut, vielleicht weil der Geigenbogen seine Säge ist. x14

   Einen Moment bleiben alle Stehen, auch die Diebe. Diese Melodie ist so schrecklich, dass alle einen Moment innehalten müssen.  Die Menschen vom Dorf erholen sich schneller. Sie kennen jetzt auch die Richtung in die sie gehen müssen. Sie halten die zwei Diebe auf und fragen sie, was sie hier machen.

 

   „Wir waren spazieren und sind dabei auch durch das Dorf gegangen. Ist das etwa verboten.?“

 

  Die Dorfbewohner sagen zu den Beiden, dass das schon merkwürdig sei um diese Zeit und der Lärm den sie gemacht hätten, sei auch alles andere als normal. Ein paar Einwohner melden sich und sagen die letzten zwei Nächte sei schon ungewöhnliches passiert im Dorf. Jetzt melden sich viele andere. Allen ist klar, dass die Diebe vermutlich schon die letzten Nächte auf Diebesgut aus waren

 

  „Ja über diesen Lärm haben wir uns auch gewundert,“  warf der eine Dieb ein.

 

 Die Dorfbewohner wollten wissen, warum der Andere so viele Briefmarken in der Hand habe:

 

 „Ich habe sie gekauft,“ stottert der humpelnde Dieb.

 

 Die Dorfbewohner fragen:

  „Gekauft? Kaum, solche 10er Briefmarken sind nur in Postfiliale erhältlich. Also warum hast du so viele Bögen in der Hand?“

  Die Leute vom Dorf werden misstrauisch und wollen wissen warum sie so rote Augen hätten. Sie fragen die Beiden nochmals was sie hier machen. Sie packen einen der Beiden und durchsuchen ihn

  „Aha und woher kommen den die vielen kleinen Scheine und das viele Kleingeld?“  Der Sprecher erklärt den anderen, dass sie auf diese Beiden aufpassen sollen und dass er jetzt die Polizei rufen werde. So machen sie es dann auch. Libri hält sich gut versteckt, in der Nähe auf. Er will nichts verpassen.

  Als dann die Polizei kommt, wollen sie als erstes wissen wer das verdammte Seil am Dorfrand gespannt habe.

  Nach und nach kommen noch andere ungewöhnliche Dinge zum Vorschein, z.B. ein Seil mit Besteck daran. Alle haben ein Fragezeichen im Gesicht.

  Die Polizei bringt die Diebe ins Dorfzentrum, um sie zu befragen. Die Dorfbewohner gehen geschlossen mit. Natürlich schleicht ihnen auch Libri nach.

  Als alle auf dem Dorfplatz ankommen schauen sie sich um. Einer sieht sofort, dass ein Baugerüst schief steht. Die Polizei schaut sich alles genau an. Sie stossen auf ein offenes Fenster im ersten Stock und sehen, dass hier eine gewisse Unordnung herrscht. Auf der Seite, zur Strasse rutschen sie fast auf Glaskugeln und Reis aus. Ja hier stimmt einiges nicht.

  In der Zwischenzeit sind fast alle Einwohner auf der Strasse. Die Bibliothekarin ruft: „Diese Diebe haben auch die Glaskugeln der Schule gestohlen!“

 Der Bankleiter ist in der Zwischenzeit auch gekommen. Die Polizei geht mit ihm die Bank. Hier herrscht eine grosse Unordnung. Sie kontrollieren alles. Der Bankleiter sagt es sei nichts gestohlen worden, ausser die Kaffeekasse der Mitarbeiter sei leer.

  Im selben Haus der Bank hatte es auch noch zwei Geschäfte im Parterre. Hier trafen sie ein grosses Chaos an. Beim Laden mit der Postfiliale, war die Eingangstür aufgebrochen, sowie ein grosses Chaos angerichtet worden. Nun Das musste die Ladeninhaberin im Laufe des Tages genauer beziffern.

 Die Polizei nahm noch alle Spuren auf und brachte dann die beiden Ganoven auf das Polizeirevier.

  Langsam gehen die Einwohner wieder in ihre Häuser zurück um vielleicht noch etwas schlaf zu finden. Auch Libri geht nachhause, um sich einen wohlverdienten Schlaf zu gönnen. Libri verschläft zum ersten Mal den Morgen und fast den ganzen Nachmittag.

 

   Ausgeruht, wie er ist, nimmt er eine Mahlzeit zu sich. Er will heute ins Dorf um sich umzuhören, was im Dorf so über diese Nacht geredet wird.

 Seine „Diebe Abwehr Dinge“ aus seinem Haushalt, Seile, Stricke, Eimer, Glaskugeln, der Eimer und sein Besteck, kann er abschreiben. Die Polizei hat alles mitgenommen, um zu rekonstruieren was gestern geschehen ist.

  Ein paar der Sachen werden für ihn schwer wieder zu beschaffen sein. Büchsen findet er schnell wieder, aber den Eimer und das Besteck sind ein herber Verlust. Das wichtigste jedoch ist, dass die Diebe inflagranti erwischt worden sind. Die Bewohner können schnell wieder in den normalen Alltag wechseln. Das heisst für Libri, dass er wie gewohnt sein Leben führen kann.

  Am Abend schleicht er ins Dorf um sich umzuhören. Das Haus am Dorfeingang, dort wo die Leute wohnen, die keine Bücher lesen, hört er wie sie am TV die Nachrichten schauen.

  Der Krieg in ……… und das Management von…….sowie die Wahl von……. Das alles interessiert Libri nicht. Die Art wie die Menschen miteinander umgingen ist ihm sowieso ein Rätsel. Bei den Kobolden gibt es nur Kobolde. Es gibt die Kobolde im Norden, Süden, Westen, den Bergen usw. aber alle sind Kobolde.

   Jetzt muss er aufpassen, die Regionalnachrichten kommen. Der Fernsehsprecher berichtet von einem seltsamen Überfall auf eine Bank in der Gegend.

„Die Einwohner von……., haben in der Nacht auf heute dreiste Diebe aufgegriffen- fenx14. Wie die Polizei mitteilte, wollten vermutlich drei Diebe die Bank ausrauben. Die Diebe hofften  auf einen leichten Raubzug, da sie glaubten die Bank sein wegen ihres Neubaus noch nicht richtig gesichert. Als sie bei der Bank keinen Erfolg hatten, versuchten sie, im Parterre liegende Geschäfte zu plündern. Es handelte sich dabei um eine Apotheke und ein Schreibwarengeschäft, bei der Apotheke hatten sie auch kein Glück. Aus dem Schreiwarengeschäft konnten sie mehrere hundert Franken und etwas Kleingeld und viele Briefmarken erbeuten.

 

  Die Polizei vermutet, dass es einen dritten Dieb gibt. Es liegt Silberbesteck auf der Strasse. Zwar vermisst niemand dieses Besteck. Es wurde auch ein undefinierbares Geräusch gehört. Am ehesten zu beschreiben als eine gequälte Geige. Es war fast als wollte jemand die Einwohner in die Irre führen.  Ein Bauer, Name wurde eingeblendet, er denke, dass ein Dritter dabei war. Dieser Dritte hatte Fallen aufgestellt um Verfolger zu behindern. Er sei allerding der einzige im Dorf der von dieser Theorie überzeugt sei. Auch die Polizei ging der Theorie nach, dass ein Dritter beteiligt war, verwarfen diese Theorie jedoch schnell wieder. Die beiden Gefassten stritten glaubhaft ab, dass ein Dritter dabei gewesen sei. Das ganze Geld und die Briefmarken, konnten bei der Festnahme sichergestellt werden. Nun zu anderen Themen…“ sagte der Fernsehsprecher.

 

   Libri hört noch wie der Mann im Haus zu seiner Frau sagt,

  „da war bestimmt kein Dritter dabei. Wo sollte der auch gewesen sein. Das Geräusch könnte alles gewesen sein. Der Esel vom Rucksackbauer klingt auch nicht gerade musikalisch.“

  Libri geht noch tiefer in das Dorf hinein, er hofft Stimmen aus dem Gasthaus zu hören. Das Gasthaus ist bis auf den letzten Platz besetzt. Es ist ein grosses Stimmengewirr. Libri kann aber schon ein paar Gespräche belauschen.

  „Die Polizei kann sagen was sie will. Ich bin jedoch sicher, dass die Beiden, die wir gefasst haben, die einzigen waren. Der Paul hat gesagt, dass er einen der Beiden, ein paar Tage vorher schon im Dorf gesehen habe. Nein nein die zwei Kerle konnten wir der Polizei übergeben und da war kein Dritter.“

 Allgemeines zustimmen. Nur die Bibliothekarin sagt, dass sie vermehrt auf die Schule aufpassen würde.

 Für Libri hört sich das gut an. Das heisst, dass alles wieder wie vorher ist. Zufrieden geht er nach Hause. Er schreibt das ganze Erlebnis in das Tagebuch das er über Menschen führt. Er bauscht seine Beteiligung natürlich auf.

 

  Ich würde sagen, dass er dazu alle Berechtigung hat.

 

  In den folgenden Tagen mmeidet er sicherheitshalber das Dorf. Mit der Zeit geht er seiner Arbeit wieder ganz normal nach. Er sucht und findet Bücher, die noch nicht vermisst werden. Er stibitzt den Katzen die Milch und den Reis. Er sammelt Holz, trocknet Kräuter, sucht Pilze und vermisst sein Besteck und all die anderen Dinge.

 

Bis……

 

 Er ist in der Scheune der alten Bäuerin und sucht nach Dingen die er brauchen kann. Er hat ja bei der Verbrechensbekämpfung fast alle Besitztümer verloren. Zuerst schaut er ob noch irgendwo, von den Hühnern verlegte Eier zu finden seien,  nichts, nichts. . .  Er geht auf den oberen Scheunenboden und findet dort,

 

einem Eimer,

vier Silberlöffel,

vier Silbergabeln

vier Silbermesser

vier Becher

eine Pfanne

einen Krug

gemahlenen Pfeffer

zwei Stricke

ein Seil

 

einfach alles was er zur Abwehr der Diebe benutzt hatte und von der Polizei dann beschlagnahmt wurde. Ein Brief liegt darunter und darauf stand:

 

 

 Lieber, Diebevetreibender, wer auch immer du bist,

 

ich gehe davon aus, dass du die von der Polizei beschlagnahmten Gegenstände, vermissen wirst. Diese Dinge im Korb sollen ein kleines Dankeschön sein. Du hast unserem Dorf sehr viel Kum-mer erspart.

 

Vielen Dank.

 

Hilde

 

PS du darfst selbstverständlich weiterhin den Reis und die Milch mit den Katzen teilen. Ich werde auch Milch und Reis aufstellen, wenn es keine kleinen Kätzchen gibt.

 

  Diese Schrift kennt Libri. Die alte Bäuerin schrieb oft auf eine Tafel, die sie vor die Tür stellte, was man bei ihr direkt kaufen kann. Er glaubte nicht, dass sie ihn gesehen hat, aber es gab Menschen die fühlen, wenn jemand in der Nähe ist.

  Sie hat wahrscheinlich auch bemerkt, dass die kleinen Kätzchen nicht so viel aufbrauchen können.

  Libri ist mit sich und seinem Umfeld zufrieden. Es erleichtert sein Leben, wenn er auf die Gaben der Bäuerin zurückgreifen kann. Er schmaucht wie immer seinen Tabak und lebt recht gemütlich dahin.

  Seine Ruhe wird unterbrochen als ein anderer Kobold zu Besuch kommt. Dieser lebt in der Nähe, knappe drei Tagesreisen entfernt. Dieser Kobolde will mit Libri die lange Reise in den Norden, zum Koboldtreffen, antreten. Kurz vor dem Aufbruch zu ihrer weiten Reise, hört Libri, dass ein paar Bücher…….

 

 

 

Auch das ist eine andere Geschichte, die euch ein anderes Mal erzählen werde.

 

                                                

                                                     Ende

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wort Erklärungen

 

x1 Kobolde essen am liebsten frische Lebensmittel, nur für die kalte Zeit hatten sie viele Vorräte

x2 Libri kannte noch viele dieser Weisheiten

X3 Von diesen Konferenzen werde ich euch später einmal erzählen.

x4 über Familien, also Urgrosseltern, Grosseltern, Eltern, Kinder, werde ich ein anderes Mal erzählen.

x5 Es gibt Kobolde die unbemerkt bei den Menschen lebten. auf ihren Dachböden, oder Kellern, usw.

x6 Kobolde sind Eigenbrötler und sich alle 10 Jahre zu treffen galt schon als gesellig.

x7 Login, sein Koboldfreund, benutze damals Riesenheuschrecken als Waffe.

x8 Eine Koboldgeige sieht ähnlich aus, wie die Geigen die wir kennen, klingen jedoch ganz anders

x9 Wurzelhupf gehörte zu den Tänzen der Brautschau/Wahl

x10 Kobolde haben eigene Techniken um sich zu entspannen, um sich in eine innere Ruhe zu versetzen

x11 Kobolde können nur richtig denken und arbeiten, wenn sie ausgiebig gegessen habe

x12Kobolde sind keine Müssiggänger und können nur im Bett nichts tun, natürlich ausser lesen

x13 Stibitzen ist kein Diebstahl, weil das Brot eh den Schweinen oder so verfüttert wurde

x14 Diese Koboldgeige macht falsch gespielt, mit einer Säge als Geigenbogen, einen furchtbaren Krach. Richtig gespielt   

      klingt die Koboldgeige, in den Ohren  der Kobolde, vollkommen